Hordaland

Norwegische Küste

Foto: Verzweigte Fjorde und eine unüberschaubare Inselwelt prägen das Hordaland

Hordalands Küste ist in ein unübersichtliches Gewirr von Inseln und Inselchen zerrissen. Die vielen Fährverbindungen und Brücken machen es möglich bis in die Zipfel langer Inselreihen vorzudringen. Doch die Vielfalt der Inseln und einsame Buchten lassen sich erst mit dem eigenen Boot erschließen. Wassersportfreunde und Angler finden hier optimale Bedingungen. Mitten in der faszinierenden Natur lockt das malerische Bergen mit seinen Museen, Kunstausstellungen und berühmten Komponisten zu einer einzigartigen Kulturreise.

Die Halbinsel Sveio ist ein ausgezeichnetes Angelrevier. Von Hochseefischerei bis zu Angelvergnügen an den vielen Süßwasserteichen reicht die Palette der Möglichkeiten. Neuere norwegische Kultur ist in der Kunstausstellung des „Ryvarden Kulturfyr“, einem zu einer Galerie umgebauten Leuchtturm, und bei Konzerten im Haus des Komponisten Fartein Valen zu genießen. Ein Sprung über die Mündung des Hardangerfjords führt zu der Inselwelt der Gemeinden Bømlo, Fitjar und Austevoll. Die Inseln Sunnhordlands sind hügelig Von Bomlø und der Insel Sotra aus werden Tauchausflüge in die Unterwasserwelt angeboten. Südöstlich von Bomlø nahe Mosterhamn kann man die sehenswerte, sehr einfache Moster Gamle Kyrke und das Moster Amfi, die Freilichtbühne, mit einer Ausstellung zu altnordischen Mythen besichtigen. Interessant ist ein Besuch im Hummerpark von Espevær südlich von Bomlø. Kurz vor Bergen steht einsam der Leuchtturm Marsteinen fyr. Bei klarem Wetter kann man den nur 80 Kilometer entfernten Gletscher Folgefonn von der Küste aus leuchten sehen.

Das kulturelle Zentrum von Fjordnorwegen und die schönste Stadt Norwegens ist Bergen. Handel, Schifffahrt und Handwerk machten Bergen zu einer bedeutenden Stadt zur Zeit der Hanse. Sie war die Hauptstadt Norwegens. Vor allem für ihre bunten Holzhäuschen und den alten Stadtteil Bryggen, in dem die Hanseaten ein Kontor eröffneten, ist Bergen berühmt. Viele Museen lassen die alten Zeiten lebendig werden. Auch der Nachbau der Håkonshalle, die der Regierungssitz der Könige Håkon IV und V war, und die Marienkirche aus dem Mittelalter sind sehenswert. Das Aquarium von Bergen wird europaweit nur noch von dem neuen in Ålesund übertroffen. Kunstinteressierte sollten das Bergen Kunstmuseum nicht versäumen. In der Rasmus Meyer Samling sind Werke berühmter norwegischer Maler wie Edvard Munch ausgestellt. Die Stenersen Samling ist spezialisiert auf internationale, moderne Maler. Wer Fisch und Meeresfrüchte mag, sollte den Fischmarkt von Bergen nicht versäumen. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß zu erreichen. Eine Fahrt mit der Fløibanen auf den Stadtberg Fløien oder mit der Seilbahn noch höher zum Stadtteil Ulriken verschafft einen einzigartigen Panoramablick über die Stadt der sieben Hügel von Fløien aus oder Richtung Gletscher von Ulriken aus.

Westlich von Bergen lohnt ein Abstecher nach Troldhaugen, dem Wohnsitz und der Grabstätte des Komponisten Edvard Grieg und seiner Frau. Auf Lysøy, die zu Os gehört, steht das eigenwillige Sommerhaus des schillernden Komponisten Ole Bull. In der Nähe kann man sich von den moosbewachsenen Ruinen des Lyseklosters bezaubern lassen. Nördlich von Bergen liegt Meland mit dem Küstenmueum und dem angeblich schönsten Golfplatz Europas.

Über die weltweit längste Pontonbrücke ohne Seitenverankerung gelangt man nach Nordhordland. Die Küste wird langsam rauher. Norwegens westlichster Festlandspunkt Vardetangen liegt hier. Die Inselwelt von Øygarden, Fedje, Radøy und Austrheim lockt mit Meeresangeln und Seefahrertradition unter anderem im Küstenmuseum von Øygarden. Die am weitesten in der Nordsee liegende Insel Fedje ist ein Paradies für Hochseeangler. Auch eine Leuchtturmsafari zum rot-weiß-geringelten Hellisøy fyr ist spannend. Wer mag, kann auf dem Felsenleuchtturm übernachten. Im Sommer läßt sich die Insel erwandern, im Winter auf der Nordseeloipe mit Skiern erkunden. Das Westnorwegische Emigrantenzentrum bei Sletta auf Radøy erinnert daran, dass viele Norweger in der Vergangenheit wegen ihrer großen Armut nach Amerika emigriert sind. Der Steinzeitpfad von Austrheim läßt die älteste Geschichte der Region lebendig werden. Der charakteristischen Heidelandschaft der Küstenregion von Fjordnorwegen widmet sich das Heidezentrum Lyngheisenteret in Lygra östlich von Radøy. Interessant ist auch eine Wanderung auf dem Steinzeitpfad von Austrheim. Das Gebiet um Radøy und Austrheim mit seinen vielen Inseln und Binnengewässern ist ein beliebtes Kanurevier.

Autorin: Martina Poggel

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