Leuchttürme – Wegweiser im Dunkeln
Foto: Torsten Schröder/pixelio.de
Schon zu Beginn der Seefahrt wurde mit Hilfe von einfachen Fackeln oder Feuer versucht, Fischern und Seeleuten auch nachts den Weg zu weisen und vor Untiefen zu warnen. Vorläufer der heutigen Leuchttürme waren die Kohlenblüsen, ein in einem Eisenkorb brennendes Feuer, das auf einem Holz- oder Steinturm stand. An der Nordsee entstand die erste Kohlenblüse 1630 auf Helgoland.
Wangerooge und andere ostfriesische Inseln folgten. In England und Skandinavien war das Wippfeuer gebräuchlich. Der Feuerkorb hing an einem schwenkbaren Balken. Dadurch war es möglich, Lichtsignale über das Meer zu senden. Um eine größere Reichweite zu erreichen, wurden an gefährlichen oder wichtigen Standorten Leuchttürme errichtet, in deren Spitze sich das Feuer befand. Der vermutlich älteste Leuchtturm der Welt ist als Ruine am Dover Castle in Südengland erhalten.
Die Tragweite des Lichtes und seine Zuverlässigkeit wurde immer mehr verbessert. Eine mit Rüböl betriebene Hohldochtlampe erfand der Franzose Aime Argand 1782 und wurde ab1800 auch für Leuchtfeuer verwendet. Mit der Fresnellschen Linse , die das Licht über konzentrische Ringe horizontal bricht, wurde schon bald eine deutlich höhere Tragweite erreicht.
Leuchttürme dienen bis heute als Navigations- und Orientierungshilfe bei Nacht und Nebel, aber auch bei Tage. Ihre Größe und die Tragweite Ihres Feuers hängt davon ab, welche Funktion sie haben. Seefeuer stehen an bedeutenden Stellen der Schifffahrt. Sie müssen weithin sichtbar sein, deshalb sind diese Leuchttürme besonders groß und die Tragweite ihres Feuers kann bis zu 28 Millionen Kerzenstärken betragen. Erzeugt wird diese Leuchtkraft über rotierende Hochleistungslichtquellen, die mit einem Reflexionsspiegel auf der einen und einer Sammellinse auf der anderen kombiniert werden. Viele Leuchttürme sind heute zusätzlich mit elektrischen Nebelsignalen und Funk – Navigationssystemen ausgestattet. Weniger Anforderungen an die Sichtweite haben sogenannte Orientierungsfeuer, zu denen auch die Hafenfeuer gehören. Sie sind kleiner und besitzen eine weniger lichtstarke Optik.
Autorin: Martina Poggel
Weitere Informationen
leuchttuerme.net
leuchtturmseiten.de
Deutschland:
leuchtturm-atlas.de
England:
trinityhouse.co.uk
lanternroom.com
Schottland:
nlb.org.uk
scottishlighthouses.co.uk
lanternroom.com
Niederlande/Belgien:
vuurtorens.net
Schweden:
lanternroom.com
fyr.org
Norwegen:
fyr.org
lanternroom.com