Saurier im Nordseegebiet
Bei Bohrungen an der norwegischen Ölplattform Snorre kamen Ende der 1990er Jahre versteinerte Knochen vom Knöchel eines Plateosaurus zu Tage. 2 256 Meter unter der Nordsee auf der Höhe des Nordfjord lagen die Knochenreste aus dem mittleren Mesozoikum, dem Erdmittelalter.
Als der vermutlich neun Meter lange und vier Tonnen schwere Koloss vor circa 200 Millionen Jahren noch lebte, war das Nordseegebiet eine Ebene, bestehend aus der Sedimentfracht eines riesigen Flusssystems. So war der Plateosaurus auch kein schwimmender Saurier sondern er lebte als harmloser Pflanzenfresser vermutlich in Herden und zupfte sich Blätter von den Bäumen. Die zu den Dinosauriern gehörende Art war vermutlich wechselwarm und somit stark abhängig von seiner Umgebungstemperatur. Zur Zeit des norwegischen Sauriers war es auf der ganzen Erde schwülwarm. Als einzige Saurierart war er in der Lage seine Körpergröße den Umweltbedingungen anzupassen, deshalb variierte die Größe einzelner Individuen sehr stark von knapp fünf bis zehn Metern. Das Exemplar vom Snorre Ölfeld war besonders groß.
In Norwegen sind vorher nur Abdrücke von Sauriern gefunden worden. Erst vor einigen Jahren entdeckte man Trittsiegel einer Dinosaurierfamilie mit mindestens zehn Jungen auf der Isle of Skye an der nordöstlichen Küste Schottlands. Rund um die Nordsee sind in allen Ländern Dinosaurierknochen und sogar ganze Skelette gefunden worden. Das Nordseegebiet war von verschiedenen Saurierarten bevölkert, die wie alle ihre Vettern vor circa 60 Millionen Jahren ausstarben.
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Foto/Illustration: Nobu Tamura CC BY 3.0