Die Holsteinische Käsestraße
Foto: Alexandra Bucurescu/pixelio.de
Käse an der Nordseeküste: da denkt man gleich an Holland und an riesige Wagenräder Goudakäse. Dass Schleswig-Holstein eine alte Käsetradition hat, ist weniger bekannt.
Mitgebracht haben die Technik der Käseherstellung die Holländer, die wegen ihres Glaubens ihre Heimat verlassen mussten und sich unter anderem in Schleswig-Holstein niedergelassen haben. Deshalb wurde der Berufsstand der Käsemacher lange Zeit Holländer genannt. Die Herstellung des Käses war allerdings Frauensache.
Käseliebhaber können mit dem Rad oder dem Auto die Käsetradition in Schleswig-Holstein erkunden. 30 Käsereien haben sich zusammengeschlossen und die 500 Kilometer lange Käsestraße ins Leben gerufen. 200 Kilometer führen an der Nordseeküste entlang, vorbei an alten Höfen, Deichen und Kohlfeldern und immer wieder Kühen, Schafen und Ziegen, die die Milch für 120 köstliche Käsesorten geben. Die Käsereien auf dem Weg verkaufen ihre Sorten im Hofladen, manche bieten auch Führungen an.
Die einen sind experimentierfreudig und kreieren neue Geschmacksrichtungen, andere setzen auf Tradition und den Tilsiter, dessen Rezeptur es schon seit dem 16. Jhdt. in Schleswig – Holstein gibt. Damals hieß er nur noch nicht so. Die einen haben nur Ziegenkäse, die anderen nur Biokäse. Allen gemein ist ihre Einzigartigkeit, die sich aus der Rezeptur und den Lagerzeiten ergibt, und die Vielfalt der Sorten von Lederkäse bis Roter Friese.
Autorin: Martina Poggel
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