Zugvogelzeit an der Nordsee
Im Herbst kommen zehn Millionen Zugvögel aus dem Norden ins Wattenmeer. Pfuhlschnepfen, Sanderlinge und andere Watvögel stärken sich für den kräftezehrenden Weiterflug in ihre Winterquartiere in Südeuropa und Afrika. Einige verbringen gleich den ganzen Winter hier.
Da! Ein Schwarm Alpenstrandläufer zieht vorbei. Die zu den Schnepfenvögeln gehörende Art kommt aus dem hohen Norden. Als wollten sie ihre Zuschauer beeindrucken, zeigen die Vögel ein atemberaubendes Flugmanöver. Wie schaffen die das nur, so synchron die Richtung zu wechseln? Das und noch viel mehr über Zugvögel und die Bedeutung des Wattenmeeres erfahren BesucherInnen während einer Exkursion im Rahmen der Zugvogeltage.
Zum Beispiel auch, dass der knubbelige Knutt ein wahrer Weltreisender ist. Er brütet in Grönland oder Sibirien. Jetzt rastet er im Wattenmeer, um sich Fettreserven anzufressen, denn auf dem Nonstop-Flug hat er die Hälfte seines Gewichtes verloren. Er hat noch einen langen Weg nach Südwestafrika vor sich. Dafür tankt er nun wieder Kraft. Das Wattenmeer mit seinem Reichtum an Kleinlebewesen, die die Nahrungsgrundlage der tollkühnen Flugvirtuosen sind, ist der wichtigste Rastplatz für Zugvögel auf dem ostatlantischen Vogelzug, wie diese Route genannt wird.
Neun Tage lang widmet sich der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer ab Mitte Oktober einem der erstaunlichsten Phänomene in der Tierwelt. Exkursionen sind nur eine der zahlreichen Möglichkeiten, die Welt des Vogelzugs während der Zugvogeltage zu erleben. Dazu gibt es ein vielseitiges Begleitprogramm.